Der Chor
Chorleiter
Martin Helge Lüssenhop ist seit 2004 der künstlerische Leiter des Oratorienchors Burgwedel e.V. Der studierte Schulmusiker ist versierter Bassbariton, freiberuflicher Klavier- und Gesangslehrer und Organist.
Darüber hinaus besitzt Herr Lüssenhop langjährige Chorerfahrungen – u.a. als Leiter sowie als musikalischer Assistent in verschiedenen Chören.
Martin leitet nun schon viele Jahre unseren Chor. Seine exzellenten musikalischen Fähigkeiten und sein Engagement, mit uns als Oratorienchor Burgwedel gute Konzerte zu gestalten, spornt uns an. Unsere Proben sind manchmal anstrengend und fordernd. Aber wir können auch alle – inklusive Chorleiter – herzlich darüber lachen, wenn die Töne sich nicht finden lassen und jede Stimmgruppe anscheinend ihren eigenen Weg geht. Martin behält die Nerven und gibt Sicherheit, wenn wir vor einem Konzert nervös sind. Und: Deshalb schätzen wir ihn einmal mehr: Er legt viel Wert auf das Gemeinschaftsgefühl. Wann immer er es zeitlich einrichten kann, ist er bei unseren geselligen Treffen dabei und plant diese auch aktiv mit.
Unsere ehemalige Vorstandvorsitzende Ursula Kausch
Fragen an Martin Lüssenhop
Wie bewertest du die musikalische Leistung des Chors allgemein?
Was motiviert dich, so viele Jahre schon den Chor zu begleiten?
Wichtigste Grundlage erfolgreicher Chorarbeit ist eine hohe Eigenmotivation und große Leistungsbereitschaft, gepaart mit der Neugier, sich auf Unbekanntes einzulassen.
All diese Voraussetzungen bringt der Chor mit, neben der Fähigkeit, gelegentlich frustrierende Momente auch mal mit einem Lächeln und einem „weiter geht’s“ zu bewältigen. Denn natürlich kann nicht immer alles sofort perfekt funktionieren.
Die nicht nachlassende Offenheit der gesamten Chorgemeinschaft, sich Woche für Woche bei den Proben auf ein nicht vorhersehbares Abenteuer einzulassen, ist enorm. Das bewundere ich sehr.
Und jenseits des musikalischen Blickwinkels? Was macht den Chor für dich aus?
Wir haben einen starken menschlichen Zusammenhalt. Alle von uns kennen Phasen oder Momente, in denen es nicht gut läuft. Da trägt diese starke Gemeinschaft Einzelne mit.
Wir haben ein Bewusstsein für Verantwortung, die über den Chor und Verein hinausweist: Zum Beispiel konzertieren wir jährlich im Seniorenpflegeheim Lindenriek in Kleinburgwedel, gestalten regelmäßig die Senioren-Adventsfeier des Ortsrates mit und stellen Jahr für Jahr ehrenamtliche Helfer bei den Chortagen in Hannover-Herrenhausen.
Wir sind eine unternehmungslustige Chorgemeinschaft: Wir machen gern gemeinsame Ausflüge und Reisen, z.B. zum Deutschen Chorfest (2012 Frankfurt, 2016 Stuttgart, für 2022 ist Leipzig geplant). Die letzten niedersächsische Ziele waren u.a. Helmstedt, Wolfenbüttel, Hildesheim und Lüneburg.
Und wir sind gesellig: Kein Sommer ohne Sommerfest, kein Dezember ohne Weihnachtsfeier (außer 2020), kein Chorwochenende ohne Bunten Abend mit großem Kulturprogramm, bei dem ungeahnte, individuelle Kreativ-Talente zum Vorschein kommen
Wir haben den „besten Vorstand von allen“. Aus ehrlicher Bescheidenheit mögen einige Vorstandsmitglieder diesen Terminus nicht; aber er stimmt!
Gibt es spezielle Anekdoten im Zusammenhang mit dir?
Bei Proben, Konzerten oder Freizeiten?
Da sind mir wirklich zahlreiche kleine Wortwechsel von unseren Probeabenden am Montag in Erinnerung geblieben. Im Folgenden mal eine kleine Auswahl:
ML dirigiert und singt mit.
Stimme aus dem Chor: „Martin, du bringst uns raus.“
ML: „Oh. Ich habe versucht, alle vier Stimmen gleichzeitig zu singen.“
Chorus 25 aus Händels „Messiah“ wird zum Ende der Probe in einem extrem hohen Tempo durchgesungen.
Stimme aus dem Alt: „Man kann die Schönheit auch in der Langsamkeit entdecken.“
ML fragt: „Wie kommen wir in Takt 76 an unsere Einsatztöne, wenn wir niemanden anrufen dürfen?“
Antwort aus dem Bass: „Wir nehmen den Publikumsjoker!“
Chorus 19 aus Händels „Messiah“.
ML: „Also, ich hätte das ja auch komponiert wie Ihr. Aber Händel wollte es anders.“
ML ruft in den Tenor: „Ha, Tenor! Wer von Euch war das denn? Wer von Euch hat richtig gesungen?“
ML: „In dulci jubilo – was heißt das? Dulce, ist das nicht was Süßes?“
Stimme aus dem Tenor: „Ein Jubi!“
Die schier endlose Amen-Fuge aus Händels „Messiah“ gerät gelegentlich „aus den Fugen“.
ML zum Bass: „Derjenige, der nach meinem Dirigat sang, hat das aber gut kaschiert.“
Vita von Martin Helge Lüssenhop
1971
geboren in Hamburg
ab 1976
Musikalische Früherziehung in Hannover
1978/90
Privater Klavierunterricht
1980/ 02
Sänger im Knabenchor Hannover
Mai 1990
Abitur an der St. Ursula-Schule Hannover
1991/ 96
Schulmusikstudium und Künstlerische Fachprüfung an der Hochschule für Musik und Theater Hannover (Klavier: Prof. Heidi Köhler, Musiktheorie: Prof. Siegfried Strohbach, Chorleitung: Prof. Heinz Hennig, Sprecherziehung: Prof. Eva Märtson-Wilson)
Privater Orgelunterricht bei Wiebke Nitz
1994/99
Dozent für Ensemblesingen und Stimm-Sprecherziehung an der Volkshochschule Seelze-Ronnenberg
1994/2002
Künstlerisch-pädagogischer Mitarbeiter und Korrepetitor unter Prof. Heinz Hennig beim Knabenchor Hannover
Seit 1994
Solokonzerte als Bassbariton in Wittmund, auf Langeoog, in Peine, Hannover, Equord, Brandenburg/Havel, Uslar, Goslar (Schwerpunkt: Werke von H. Schütz und J.S.Bach)
Seit 1994
Freier Lehrer für Klavier und Musiktheorie, Klavierbegleiter, freiberuflicher Organist.
1999/2003
Privates Gesangsstudium bei Prof. Eva Märtson-Wilson, Bassbariton im „Ensemble Anello Rosso“
Seit 1997
Korrepetitor mehrerer Workshops mit Studierenden der Gesangsklasse Prof. Sefcik (Hamburg/Hannover)
2001/2002
Aktive Teilnahme als Sänger und Korrepetitor an Meisterkursen der I. und II. Internationalen Wochen für Alte Musik in Hannover bei Evelyn Tubb und Anthony Rooley
seit 2001
Engagements als Continuo- Klavierbegleiter in der Markuskirche Hannover unter Werner Grießhammer (Bach: Weihnachtsoratorium, Messen von Haydn, Mozart, Rossini)
seit 2002
Aufbau der Singschule Gartenkirche St. Marien (Hannover), gemeinsam mit Prof. Peter Sefcik, (derzeit Stimmbildner beim weltberühmten Tölzer Knabenchor). Er assistierte zunächst Ralf Popken und leitet nunmehr selbständig den Konzertchor für Knaben und Männer, die Kurrende Hannover.
2003
Stipendiat des Richard-Wagner-Verbandes Hannover
seit 2003
Aufbaustudium Musikerziehung (Tonsatz/Gehörbildung) an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover bei Prof. Stefan Mey und Prof. Antonius Plate
seit 2004
Künstlerischer Leiter des Oratorienchores Burgwedel e.V.
2008
Künstlerische Leitung des MarkusChors Hannover während der Vakanz des Kantorats; Mitwirkung an den Herbsttagen der Jüdischen Musik
2009
Seit 2009 ist er für die Einstudierung und Stimmbildung des Europäischen Synagogalchors verantwortlich. Neben seinen solistischen Verpflichtungen (Schütz, Bach, Schumann) wirkt er als Ensemblemitglied im Geier-Quartett (Vokalquartett seit 1996), bei den Spring’s Singers (seit 2003), im Ensemble Canapo Rosso (seit 2008) und in der Capella di San Marco (seit 2010).
2012
Seit 2012 ist er Landeschorleiter des Niedersächsischen Chorverbandes und er bildet nebenamtliche Chorleiter aus.
2017
Im Auftrag des Forums Synagogale Musik leitet er den Norddeutschen Synagogalchor.
2019
Im September folgt er Marcela Jatzlau im Amt des Präsidenten des Niedersächsischen Chorverbandes
2021
Im November übernimmt er von Wolfgang Schröfel die Indendanz der Chortage Hannover.